Elektronik & Elektrik
- Plotter Raymarine A56 Stand-Alone: OK
- Radar Raymarine 120cm Schlitzstrahler, ca 1980, mit Bildschirm am Kartentisch: OK
- Echo Kartentisch und aussen: Innen OK, aussen schlecht abzulesen
- Sumlog VDO Kartentisch und aussen: OK
- Windmesser Geonav (spinnt)
- Selbststeueranlage Seegers Segatron aus 1970, angetrieben durch die Welle: Pumpe verschlissen, funktioniert erst ab 5kn
- Sebststeueranlage Geonav: Läuft theoretisch, die Seegers-Pumpe liefert aber keinen Druck. Es müsste eine elektrohydraulische Pumpe installiert werden.
- Funkgerät Icom IC-M 59 ATIS & DSC aus 1996, Lautsprecher innen und aussen: OK
- Furuno Navtex-Wetterdecoder
- MLR GPS
- Autoradio mit CD und Teufel-Boxen: OK
- Signalhorn mit BSH-Zulassung: OK
- Signalglocke mit BSH-Zulassung: OK
- Windgenerator superwind 350 auf Geräteträger achtern, leise und kraftvoll: OK
- Solarmodule Sunware 2x34Wp auf Dach mit votronic-Regler: OK
- Schalttafel und komplette Elektrik 1995 NEU, zweipolig abgesichert
- Landstrom mit Fi-Schutz
- Landstrom-Ladegerät Sterling
- Kühlbox in der Pantry
Dazu natürlich jede Menge Festmacher, Schleppleine 2x50m 20mm, 8 Fender, Fenderbrett, etc pp
Innenausstattung
Im Salon zwei Schwerwettertaugliche Längskojen mit massiven Sicherungsbrettern aus Teak, daran angesetzt zwei 2m lange Sitzbänke. Darunter Stauraum. Heizung von Salon, Achterkabine und Vorschiff (dort Toilette) über einen Refleks 60 MKS Ölofen mit Wärmetauscher.
Toilette elektrisch 2016 neu Dometic, eine der besten Investitionen die wir je getätigt haben.
Großer Esstisch fest verbaut an Maststütze mit 4 Steckbrettern Teak zum Essen.
Großer Kartentisch im Format A0, tauglich auch für amtliche Seekarten. Darunter Fach für Seekarten. Sicherungspanel mit Automaten für alle Verbraucher getrennt.
Nun zu den Dingen die einer Überholung bedürfen:
Das Schiff ist aus 1969, das ist nicht zu vergessen. Der Erhaltungszustand ist gut, ich würde jederzeit wieder mit ihm über den Atlantik gehen. Dennoch, einiges ist aus meiner Sicht zu tun und wird sich auszahlen.Holz- und stahlbautechnisch steht kein größerer Aufwand an.
Fangen wir an:
- Mast, Rigg, stehendes Gut
Mast und Rigg sind aus 1998, und ja, die Versicherungen lehnen ein Rigg älter als 15 Jahre ab. Aber das Schiff wurde für die große Fahrt gebaut, ohne Rücksicht auf Kosten, und sowohl der Mast (mit 14m Länge eigentlich zu kurz) und das stehende Gut sind überdimensioniert und halten meiner unmaßgeblichen Meinung nach noch weitere 30 Jahre sicher aus. Das laufende Gut würde ich erneuern. Es ist zwar erst rund 10 Jahre alt und hat keine größeren Verschleißschäden, aber es ist grün und unansehnlich.
Die Genauwinschen sind selbstholend und in Ordnung.
- Segel und Schoten
Die Rollgenua ist noch gut für ein paar weitere 1000 Meilen, die Sturmfock noch einwandfrei, aber das Groß würde ich wechseln. Alle Segel kamen 2001 neu in extra starker Qualität, wir nennen sie auch zärtlich “die Bleche”, das Groß hat mitlerweile aber einen deutlichen Bauch. Die Schoten sind in Ordnung, würde ich dennoch sicherheitshalber wechseln.
- Antrieb
Der 1978 gebaute und 2003 überholte Mercedes-Motor läuft einwandfrei, startet auch bei Minustemperaturen auf den ersten Dreh. Nach 17 Jahren würde ich alle Schläuche wechseln, die sind zwar alle in Ordnung aber eben alt. Mercedes hat den Vorteil das ich weltweit schnell Ersatzteile bekomme. Derartige Motoren, ohne jede Elektronik, laufen erfahrungsgemäß bis zu 1 Million Kilometer im Auto !
Das Getriebe ist mir nicht geheuer: Nach einem Komplettausfall vor der Eiderschleuse haben wir es für 2.000 EUR bei einem Fachbetrieb in Holland überholen lassen, und es funktioniert einwandfrei. Aber es macht im Leerlauf Geräusche, schwer zusagen ob es sich noch einlaufen muss. Würde ich tauschen wollen.
Die Wellenanlage wurde 1995 komplett ausgetauscht. Mit einer Welle von 50mm, massivem Drucklager, Ruckdämpfer aus der Berufsschifffahrt und traditioneller Stopfbuchse bin ich geneigt zu glauben das hält weitere 25 Jahre. Ab und an ist die Wellenpackung zu ergänzen - keine Raketenwissenschaft.
Diese Art der Wellenanlage ist nahezu unzerstörbar, hat aber den Nachteil das sich immer Wasser in der Bilge sammelt. Das ist natürlich über die installierte manuelle Pumpe mit Ölabscheider abzupumpen und zu kontrollieren, Rost hat es dort noch nicht - wohl weil auch immer Öl dabei ist.
Der Propeller ist ein fester Dreiblatt und wurde im Zuge des Motorwechsels 2003 durch SPW berechnet und geliefert. Könnte aus meiner Sicht etwas mehr Steigung aufweisen, könnte man machen lassen - haben wir nicht getan.
- Selbststeueranlage
Seit einiger Zeit arbeitet die Seegers-Anlage, welche über die mitdrehende Welle angetrieben wird, nur noch ab 5 Knoten Fahrt. Ursache wohl Verschleiß an der Pumpe der Hydraulik. Leider gibt es keine Ersatzpumpe mehr. Die zusätzlich verbaute neuere Geonav-Anlage arbeitet deshalb auch nicht weil keine Impulse umgesetzt werden. So sollte eine elektrohydraulische Pumpe angeschafft und installiert werden
- Teakdeck
Das ist 20mm stark und auf Edelstahl-Winkeln, welche auf Deck geschweißt sind, verschraubt. Hält sicher noch 100 Jahre...allerdings sind wenige Stellen nachzuarbeiten. Wir haben vor zwei Jahren versucht den Glanz des Teaks nach der frühjährlichen aufwändigen Reinigung zu erhalten und es mit einer Lasur versehen - das war ein Fehler. Momentan ist das Teak etwas scheckig, ich würde es nur ordentlich säubern und dann grau werden lassen. Alles andere ist nur Arbeit und bringt nichts !
- Rumpf
Der Rumpf ist stark gebaut, zwischen 4mm auf Deck bis zu 20mm an der Kielsohle. Da kann auch mal ein Container angeschwommen kommen, mehr als eine Beule wird es nicht geben. Leider hat ein Freund am Steuer vor ein paar Jahren eine der großen Fahrwassertonnen in der Elbe stb achtern erwischt, und so ist dort eine Beule. Die haben wir gespachtelt, aber Spachtel auf Stahl hält schlecht und das müsste neu überarbeitet werden. Kein großer Akt, würde sagen ein halber Tag Arbeit.
Der Rumpf ist kaum gespachtelt, man sieht in der Sonne die Schweißnähte. Das ist so gewollt, Spachtel auf Stahl hält schlecht, siehe oben.
Achtern ist am alten Auspuffauslaß, der ist jetzt stb achtern an der Seite, etwas rostig. Es braucht da eine Flex und Stahlgrund, keine Durchrostung.
- Elektrik
Die wurde 1995 nach einem selbstverschuldeten Kabelbrand komplett und zweipolig abgesichert neu gemacht, nebst neuer Schalttafel. Es gibt neben einer fest verbauten Hochstromsicherung im Maschinenraum zwei weitere Verteilerkästen:
Einmal um die Akkus getrennt zu schalten, oder zusammenzuführen, ein weiterer Kasten steuert die 8 Stromkreise und verfügt über jeweils zwei Sicherungsautomaten für Plus und Minus. Dort sitzen auch die Batterien: 2 x Verbraucher 88Ah und 1 x 88Ah Motorstart. Durch den Windgenerator und die Solarpanele sind wir autark, haben das Landstromkabel nur noch in der Backskiste.
- Elektronik
Die ist alt, würde ich einiges erneuern. Der Plotter kann kein AIS, das Radar funktioniert einwandfrei aber ist mit dem Glasbildschirm ein echter Stromfresser. Das VDO-Log ist aus 1989 und nicht datenbusfähig, das Echo aussen läßt sich nur noch schlecht ablesen weil das Display matt ist, das Echo unten funktioniert einwandfrei aber ist auch alt und nicht busfähig.
Die Schalttafel an sich ist einwandfrei, nur die Anzeigen für Strom und Spannung haben den Dienst eingestellt. Die Anzeigen ich erneuern.
Der Kompaß ist hervoragend und gut kompensiert.
- Heizung
Der Salon, Achterkabine und das Vorschiff werden über einen Refleks-Ölofen (Diesel) beheizt. Dazu hat es Heizkörper in jedem Raum. Die Verbindungen sind in 12mm Kupferleitung ausgeführt. Zum Betrieb ist sowohl eine Förderpumpe für den Brennstoff aus dem Tagestank als auch eine Umwälzpumpe notwendig. Bis auf die Wärmeverteilung funktioniert das alles einwandfrei, aber die besagte Verteilung muss neu überdacht und teils umgelenkt werden. Alle Rohre und Pumpen sitzen im Vorschiff unter dem Boden im Langkiel und sind dort erreichbar.